FAQ
Häufige Fragen zur Produktentwicklung
Allgemeine Fragen zur Produktentwicklung
Produktentwicklung bezeichnet den Prozess der Schaffung neuer Produkte von der Ideenfindung bis zur Markteinführung. Es handelt sich um einen iterativen Prozess, bei dem eine Idee oder ein Konzept in ein marktfähiges Produkt weiterentwickelt wird.
Ein typischer Produktentwicklungsprozess umfasst:
- Ideenfindung
- Ausarbeitung Produktkonzept
- Technische Klärung, Recherche und Machbarkeitsanalyse
- Technische Ausarbeitung (Konstruktion, Berechnung, Simulation)
- Konformitätserklärung (CE), Risikobeurteilung, FMEA
- Industrial Design (Produktdesign)
- Prototypenherstellung und Testing
- Fertigungsgerechte Konstruktion (DFM – Design for Manufacturing, DFA – design for assembly)
- Beschaffung (Sourcing) und Technische Klärung mit Fertigungsunternehmen
- Recherche zu Schutzrechten (Patentanmeldung, Freedom To Operate)
- Markteinführung und marktüberwachende Maßnahmen
Produktentwicklung ist für viele Zielgruppen relevant, überall dort,
wo neue Ideen in marktfähige Produkte umgesetzt werden sollen:
- Startups – zur Verwirklichung innovativer Produktideen und Geschäftsmodelle
- Unternehmen – zur Erweiterung oder Modernisierung des bestehenden Produktportfolios
- ErfinderInnen und EntwicklerInnen – mit konkreten Produktideen oder Verbesserungspotenzial bei bestehenden Lösungen
Ob Neuentwicklung, Weiterentwicklung oder technisches Redesign, Produktentwicklung schafft die Grundlage, um Ideen sicher, wirtschaftlich und marktorientiert umzusetzen.
- Produktdesign konzentriert sich auf die ästhetische Gestaltung, Ergonomie und Benutzererfahrung (User Experience, UX) eines Produkts. Ziel ist es, dass das Produkt nicht nur funktional, sondern auch ansprechend, intuitiv und markenkonform wirkt.
- Produktentwicklung hingegen umfasst den gesamten technischen und ingenieurwissenschaftlichen Prozess, von der Konstruktion und Berechnung über Prototyping und Tests bis hin zur Serienüberleitung und Markteinführung.
Während das Design den Look & Feel bestimmt, sorgt die Entwicklung dafür,
dass das Produkt technisch funktioniert, sicher produziert und wirtschaftlich gefertigt werden kann.
Die Zusammensetzung des Teams richtet sich nach Art und Umfang des Projekts. Wir arbeiten interdisziplinär mit Kunden und externen Partnern zusammen, um technische, wirtschaftliche und nutzerorientierte Anforderungen optimal umzusetzen.
Typische Rollen im Produktentwicklungsprozess sind:
- Produktmanagement – definiert Anforderungen, Zielgruppen, Markenziele und Produktstrategie
- Design/Industrial Design – entwickelt Ergonomie, Usability und äußere Gestaltung
- Konstruktion & Mechanikentwicklung – erstellt CAD-Modelle, technische Lösungen, Simulationen
- Elektronikentwicklung & Firmware – entwirft Schaltungen, Platinenlayouts, Mikrocontrollerprogrammierung
- Softwareentwicklung – entwickelt Code für Embedded Systems, Interfaces oder Apps
- Qualitätssicherung – unterstützt bei Risikobewertung, Tests, Validierung und Dokumentation
- Compliance Officer – identifiziert anwendbare Normen und Richtlinien, stellt eine rechtskonforme Inverkehrbringung sicher
- Beschaffung, Einkauf & Supply Chain – analysiert Fertigungsmöglichkeiten, Lieferanten, Kosten und Beschaffung
- Marketing & Vertrieb – bringt frühzeitig Marktfeedback und Zielgruppensicht ein
- Zertifizierungsstellen – externe, notwendig insbesondere bei medizintechnischen oder anderen regulierten Produkten
- Intellectual Property Management – verantwortlich für Patente, Marken, Freedom To Operate, Zusammenarbeit mit Patentanwaltskanzleien
Wir koordinieren diese Schnittstellen für eine effiziente Projektumsetzung, damit Produkte technisch, wirtschaftlich und regulatorisch tragfähig entwickelt werden.
Die Entwicklungsdauer hängt stark von der Komplexität, den technischen Anforderungen und den Rahmenbedingungen des Projekts ab.
Einfache Produkte können meist innerhalb weniger Monate entwickelt werden, während komplexe Produktentwicklungen mit umfangreicher Technik, Elektronik oder Zertifizierungen oft 12 bis 18 Monate oder länger in Anspruch nehmen.
Eine realistische Zeitplanung ist entscheidend – insbesondere, wenn Prototyping, Tests, Zulassungen und Produktionsvorbereitung Teil des Projekts sind.
In der Produktentwicklung, vor allem bei Startups, treten oft typische Fehler auf, die Projekte verzögern oder das Endergebnis negativ beeinflussen können:
- Unklare Anforderungen – Ein sorgfältiges Anforderungsmanagement ist entscheidend, um falsche, fehlende oder überbordende Anforderungen zu vermeiden.
- Fehlende Nutzerorientierung – Nutzerfeedback sollte frühzeitig und regelmäßig in den Entwicklungsprozess einfließen.
- Unausgereifte Konstruktion vor Serienstart – Verbesserungszyklen sind oft essentiell, um komplizierte Fertigung oder mangelnde Qualität zu vermeiden und müssen in der Projektplanung berücksichtigt werden.
- Unzureichende Tests – Prototypen und Muster müssen intensiv getestet werden, um technische Schwächen, Nutzungsprobleme oder Sicherheitsmängel frühzeitig zu erkennen.
- Schlechte Kommunikation im Team – Entwickler, Designer, Marketing und andere Beteiligte müssen eng und transparent zusammenarbeiten, da Entwicklung interdisziplinär stattfindet.
- Unterschätzte Entwicklungszeit – Produktentwicklung ist nicht immer ein linearer Prozess. Pufferzeiten für unvorhergesehene Änderungen und Verbesserungen müssen realistisch geplant werden.
- Unterschätzte Entwicklungskosten – Oft werden nur direkte Aufwände wie Design oder Prototyping kalkuliert, während Posten wie Tests, Iterationen, Zertifizierungen, Werkzeugkosten oder Anpassungen nicht ausreichend berücksichtigt werden.
- Feature Creep und fehlender Fokus – Bei der Entwicklung kann die laufende Ausweitung der Features mit dem Ziel, möglichst viele Nutzer anzusprechen, verlockend sein. Dies führt jedoch zu erhöhter Komplexität, Kosten und Entwicklungszeiten. Der Fokus auf wesentliche Nutzerkreise und Features ist essentiell.
- Fehlende Agilität – Auf neue Erkenntnisse,(z.B: Nutzerfeedback, neue Konkurrenzprodukte oder eine veränderte Marktsituation) muss angemessen reagiert werden und das Produktkonzept muss laufend validiert, hinterfragt und aktualisiert werden.
Mit klarer Planung, iterativem Vorgehen und offener Kommunikation lassen sich viele Risiken der Produktentwicklung erheblich reduzieren.
Ja, künstliche Intelligenz (KI) kann in vielen Bereichen der Produktentwicklung sinnvoll eingesetzt werden, aber nicht überall und nicht immer automatisiert.
Mögliche Einsatzbereiche:
- Ideenfindung & Marktforschung: Daten wie Kundenfeedback können analysiert und Verbesserungspotential aus Daten abgeleitet werden, zum Beispiel durch die Analyse von Bewertungen oder Social-Media-Inhalten.
- Datenauswertung: Durch maschinelles Lernen können z. B. Testdaten automatisch ausgewertet werden, um Anomalien oder Fehlerquellen schneller zu erkennen.
- Inspiration: Generative KI kann schnell Entwürfe und Varianten erstellen, die als Inspiration für Design und Konstruktion sowie zur Kommunikation zwischen Projektbeteiligten dienen können.
- Automatisierung von Routineaufgaben: Bei der Erstellung von Dokumentationen, Variantenvergleichen, Stücklisten oder Code-Generierung (z. B. für Embedded-Systeme) kann KI repetitive Aufgaben beschleunigen.
Einschränkungen:
- KI braucht gute, strukturierte und ausreichend große Datenmengen, was gerade in frühen Entwicklungsphasen oft nicht gegeben ist.
- Die Ergebnisse von KI-Tools sind nicht immer nachvollziehbar („Black Box“) und erfordern Fachwissen zur Bewertung.
- Für viele klassische Entwicklungsaufgaben (z. B. kreative Ideen, Kundenverständnis, komplexe mechanische Lösungen) bleibt menschliches Know-how zentral.
- Besonders bei rechtlichen Themen wie Normen, Zertifizierungen oder Compliance-Vorgaben kann die KI fehlerhafte oder veraltete Informationen liefern oder wichtige Details übersehen. Auch scheinbar präzise Antworten sollten daher immer fachlich geprüft werden.
- Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Geheimhaltung: Oft gibt es bei der Nutzung von KI keine klaren Rahmenbedingungen hinsichtlich Geheimhaltung und Datenschutz.
Fazit:
KI ist kein Ersatz für EntwicklerInnen und Expertenwissen, aber ein gutes Werkzeug, um bestimmte Aufgaben zu unterstützen.
Fragen zu den Leistungen von INDUSTRI
Als Ingenieurbüro für Produktentwicklung bieten wir umfassende Services entlang des gesamten Entwicklungsprozesses an, von der ersten Idee bis zur Serienreife.
- Technische Machbarkeitsanalyse und Konzepterstellung
- Technologierecherche und Freedom-to-Operate (FTO)
- Unterstützung bei Förderungen und Patenten
- Mechanische Konstruktion mit SolidWorks
- Finite-Elemente-Simulation (FE-Simulation) und Topologiestudien
- Freiformflächen und Class-A Modelling
- Erstellung fotorealistischer Renderings
- Schaltungs- und PCB-Design
- Steuerungen und Entwicklung von Mikrocontroller
- Programmierung von Firmware
- EMV-Prüfungen
- Prototypenfertigung inkl. 3D-Druck und CNC-Bearbeitung
- Mechanische und Elektronikprototypen
- Entwicklung von Montageanleitungen und Animationen (inkl. 3D-PDF)
INDUSTRI kann Sie von Beginn an bei der Realisierung Ihres Produkts unterstützen. Auch dann, wenn es nur eine grobe Idee, ein Anwendungsbedürfnis oder ein vages technisches Ziel gibt.
In einem strukturierten Prozess entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen ein greifbares Produktkonzept. Dazu gehören u. a. die Anforderungsdefinition, die technische Machbarkeitsanalyse, die Recherche relevanter Normen sowie Skizzen zu technischen Lösungsansätzen.
Auf dieser Basis übernehmen wir CAD-Konstruktion, Elektronikentwicklung, Leiterplattendesign, Testing, den Prototypenbau und führen Produkte in die Serienüberleitung. Zusätzlich unterstützen wir bei der Auswahl geeigneter Fertigungsverfahren, der Abstimmung mit Zulieferern, der Erstellung technischer Dokumentation und bei Zertifizierungen und CE-Konformitätserklärung.
Zu Beginn prüfen wir in einer technischen Machbarkeitsanalyse, ob und wie sich eine Produktidee realisieren lässt. Dabei bewerten wir u. a. technologische Grundlagen, Fertigungsmöglichkeiten, Kostenrahmen, Zulassungsanforderungen, relevante Normen sowie mögliche Risiken und technische Abhängigkeiten.
Ein zentraler Bestandteil ist dabei auch die Recherche und Bewertung relevanter Normen, insbesondere bei regulierten Produktbereichen wie Medizintechnik, Haushaltsgeräten oder elektronischen Baugruppen. Diese Anforderungen fließen frühzeitig in die Konzeptentwicklung ein, um spätere Anpassungen oder Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Ebenso wichtig ist die Definition der Anforderungen und Rahmenbedingungen. Daraus leiten wir erste technische Konzepte und mögliche Lösungsansätze ab. Auf dieser Basis lässt sich realistisch einschätzen, ob und unter welchen Bedingungen die Umsetzung sinnvoll und wirtschaftlich möglich ist.
Wir entwickeln Produkte aus unterschiedlichen Branchen und Anwendungsbereichen. Unser Team aus Mechanik-, Elektronik- und Softwareentwicklern kann vielen Produktarten abdecken und wir haben Erfahrung in folgenden Sparten:
- Consumer-Produkte
- Medizinprodukte
- Sportgeräte
- Steuerungen
- Automatisierungslösungen
- Haushalts- und Elektrogeräte
- Mess- und Prüfgeräte
- Elektronikgeräte mit Embedded Systems
- IoT-Geräte
- Gehäuse und Baugruppen für die Serienfertigung (z. B. Spritzguss oder Blechbiegeteile)
- Geräte für die Labortechnik oder Umwelttechnik
Wir können sowohl komplexe Neuentwicklungen als auch die Weiterentwicklung bestehender Produkte übernehmen, unabhängig davon, ob es um Mechanik, Elektronik, Schnittstellen oder Integration in bestehende Systeme geht.
Ja, wir unterstützen auch bei der Weiterentwicklung, Analyse, Optimierung oder Anpassung bestehender Produkte. Das kann z. B. eine technische Überarbeitung, Kostensenkung, Redesign für neue Fertigungsmethoden oder eine Erweiterung um neue Funktionen sein. Wir steigen dabei flexibel in bestehende Entwicklungsstände ein, von punktuellen Verbesserungen bis zur kompletten Überarbeitung.
Auch bei spezifischen Anforderungen wie Cost-Down, der Ersetzung abgekündigter Komponenten (EOL), Reverse Engineering oder der Überarbeitung für Automatisierung verfügen wir über umfassende Projekterfahrung.
Ja, im Rahmen der Entwicklung erstellen wir eine umfassende technische Dokumentation. Sie richtet sich nach Ihren Anforderungen und kann folgende Inhalte umfassen:
- 3D-Daten und technische Zeichnungen
- Fertigungszeichnungen und Zusammenbauzeichnungen
- Stücklisten und Lieferantenlisten
- Schaltpläne und PCB-Layouts, Gerber-Files
- Software-Dokumentation
- Montageanleitungen, Explosionszeichnungen, 3D-PDFs und Animationen
- Testberichte und Validierungsergebnisse
- Technische Dokumentation für CE-Kennzeichnung
- Konformitätserklärung und Risikobewertung
Die Dokumentation kann je nach Anforderung für interne Zwecke, externe Fertigungspartner oder Zertifizierungsstellen erstellt werden. Auf Wunsch unterstützen wir bei der Erstellung produktspezifischer Unterlagen gemäß gesetzlichen Vorgaben, denn für sehr viele Produktarten ist eine umfassende technische Dokumentation Voraussetzung für die rechtskonforme Inverkehrbringung.
Fragen zu den Produktkonzept und Machbarkeit
Die Entwicklung und Vermarktung innovativer Produkte ist immer mit Risiken verbunden. Neben technischen Risiken bestehen z. B. Marktrisiken oder Risiken durch verfehlte Kostenziele in der Serienfertigung.
Eine sorgfältige Planung des Entwicklungsprozesses hilft, diese Risiken schrittweise zu reduzieren:
- Funktionsprototypen identifizieren und minimieren technische Risiken.
- MVPs (Minimum Viable Products) ermöglichen Markttests und liefern konkretes Nutzerfeedback, wodurch das Marktrisiko gesenkt wird.
- Seriennahe Prototypen zeigen Kostentreiber in der Fertigung auf und helfen, Kostenrisiken zu kontrollieren.
So lassen sich die Erfolgschancen eines Produkts deutlich erhöhen, absolute Sicherheit gibt es jedoch nie.
Eine erfolgreiche Entwicklung ist eine Abfolge an richtigen, wissensbasierten Entscheidungen. Existieren mehrere Konzepte, ist die parallele Entwicklung meistens unwirtschaftlich, aufs falsche Konzept zu setzen ist hingegen immer unwirtschaftlich.
Wenn mehrere Konzepte vorliegen, unterstützt INDUSTRI bei der Auswahl des optimalen Ansatzes, zum Beispiel durch:
- Machbarkeitsanalysen zur technischen Bewertung
- Wertanalysen zur wirtschaftlichen Bewertung
- Prototypenbau zur Überprüfung von Design und Funktion
- Einholung von Marktfeedback, um die Nutzerakzeptanz zu prüfen
So lassen sich Risiken reduzieren und die Erfolgschancen des gewählten Konzepts deutlich erhöhen.
Auch in umkämpften oder gesättigten Märkten kann sich ein Produkt erfolgreich durchsetzen, wenn es ein klar erkennbares Unterscheidungsmerkmal bietet. Dies kann sich auf Funktionen, Design, Preis, Marketingstrategien oder die Markenpositionierung beziehen.
Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es entscheidend, das Marktumfeld kontinuierlich zu analysieren und die Produktentwicklung gezielt so zu steuern, dass sich das Konzept klar abhebt und im Wettbewerb behauptet.
Eine Machbarkeitsanalyse prüft, ob ein Produktkonzept technisch, rechtlich und wirtschaftlich umsetzbar ist.
Dabei werden auch Marktbedingungen berücksichtigt, etwa mögliche Preise, Konkurrenzsituation und erwartete Stückzahlen.
Durch die frühzeitige Analyse lassen sich teure Fehlentwicklungen vermeiden und Verbesserungspotenziale im Produktkonzept frühzeitig erkennen, wodurch die Erfolgschancen des Produkts steigen.
Die technische Umsetzbarkeit eines Produkts lässt sich häufig über eine Machbarkeitsanalyse prüfen.
In Fällen, in denen neuartige Technologien oder Verfahren eingesetzt werden sollen, ist es oft sinnvoll, Prototypen oder Versuchsaufbauten zu erstellen, um kritische technische Fragestellungen praktisch zu testen und die Machbarkeit zu bestätigen.
Die erfolgreiche Umsetzung eines Produkts kann durch verschiedene Risiken beeinträchtigt werden:
- Technische Risiken, z.B. fehlende technische Umsetzbarkeit
- Entwicklungsrisiken, z.B. unausgereiftes Produktkonzept oder unklare Anforderungen
- Nutzerbezogene Marktrisiken, z.B. geringe Akzeptanz beim Zielpublikum
- Konkurrenzbezogene Marktrisiken, z.B. neue, bessere Konkurrenzprodukte, Nachahmer
- Technologiebezogene Marktrisiken, z.B. disruptive Technologien oder Innovationssprünge
- Compliance-Risiken, z.B. neue gesetzliche Anforderungen oder Normen
- IP- und Rechtsrisiken: z.B. fehlender Freedom to Operate oder Patentverletzungen
Durch sorgfältige Planung und die richtige Abfolge von Entwicklungsschritten lassen sich diese Risiken deutlich reduzieren und die Erfolgschancen des Produkts erhöhen.
Ja, INDUSTRI unterstützt Sie bei der Umsetzung Ihrer Produktidee oder Ihres Konzepts, auch wenn Sie selbst keine spezifischen technischen Kenntnisse besitzen.
Unser Team begleitet Sie von der Ideenfindung über Machbarkeitsanalysen, Konzeptentwicklung und Prototyping bis hin zur Serienreife. Wir übernehmen die technischen, konstruktiven und regulatorischen Aspekte, sodass Sie sich auf Ihre Kernidee konzentrieren können.
Fragen zu CAD Konstruktion
Die CAD-Konstruktion ist ein zentraler Bestandteil der Produktentwicklung und bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte, von der Simulation bis zur Fertigung. Üblicherweise durchläuft sie folgende Phasen:
- Definition der maßgebenden Dimensionen
- Erstellung eines groben Volumenmodells
- Grobkonstruktion und Vorauswahl geeigneter Fertigungsmethoden
- Vorauslegung und FE-Simulation
- Feinkonstruktion unter Berücksichtigung von Design for Manufacturing (DFM)
- Festigkeitsnachweis und weiterführende FE-Simulationen
- Toleranzanalyse und Erstellung der Fertigungszeichnungen
Diese Schritte werden im Entwicklungsprozess häufig mehrfach iterativ durchlaufen, um das Produkt schrittweise zu optimieren. Der genaue Ablauf hängt von der Produktart ab und wird individuell geplant.
Bei INDUSTRI wird mit SolidWorks Premium, Simulation Professional, Visualize und SolidWorks PDM gearbeitet. Diese Softwarelösungen ermöglichen präzise Konstruktion, realistische Simulationen und effizientes Datenmanagement.
Ja. Alle CAD-Daten werden ausschließlich auf österreichischen Servern gespeichert und sind durch mehrstufige Backups sowie interne Zugriffsbeschränkungen geschützt. So ist die Sicherheit und Vertraulichkeit Ihrer Entwicklungsdaten jederzeit gewährleistet.
Ja, bestehende CAD-Dateien können problemlos importiert und weiterentwickelt werden. Eine laufende Zusammenarbeit mit Ihrer eigenen Konstruktionsabteilung oder externen Designagenturen ist jederzeit möglich.
Ja, wir können bestehende Designentwürfe für die Fertigung anpassen und optimieren. Im Rahmen unseres Design for Manufacturing (DFM)-Prozesses führen wir gezielte Anpassungen durch, beispielsweise zur Vorbereitung von Bauteilen für den Spritzguss. Dabei achten wir darauf, dass die ursprüngliche Designintention erhalten bleibt.
In der Regel nicht ausschließlich. Für die Fertigung werden zusätzlich detaillierte Informationen benötigt, etwa zu Materialien, Fertigungsverfahren, Toleranzen oder Prüfmaßen. Diese Angaben sind in Fertigungszeichnungen, Stücklisten und technischen Spezifikationen enthalten, die ergänzend bereitgestellt werden.
- 3D-Daten: STEP (.step / .stp)
- Fertigungszeichnungen: PDF, DXF oder DWG
- Begleitdokumente: XLSX, DOCX oder andere gängige Formate
So sind Ihre Daten optimal vorbereitet, sowohl für interne Dokumentation als auch für die Weitergabe an Fertigungspartner.
Finanzielle Fragen zur Produktentwicklung
Die Kosten für eine vollständige Produktentwicklung (von der ersten Idee über Konzept, Entwicklung, Prototyping bis hin zur Serienüberleitung) liegen typischerweise zwischen 10.000 und 400.000 Euro, je nach Komplexität des Produkts.
Die Entwicklungskosten für anspruchsvolle Systeme (z.B. medizinische Geräte und Produkte mit hohen regulatorischen Anforderungen) können deutlich darüber liegen, ebenso wenn neue Technologien und besondere Fertigungsverfahren für die Umsetzung notwendig sind.
Nicht zu den direkten Entwicklungskosten zählen beispielsweise Kosten für die Serienfertigung (z.B. Werkzeugbau für Spritzgussteile, Erstbestückung) sowie Kosten für die Vermarktung (Logistik, Marketing etc.).
Für Startups und Einzelpersonen ist die durchgängige Finanzierung von Entwicklungsprojekten oft eine Herausforderung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Projekte Schritt für Schritt mit Unterstützung durch staatliche Förderungen, Business Angels oder Investoren finanziert werden. INDUSTRI bietet daher eine phasenweise Projektumsetzung an, die sich an den Finanzierungsmöglichkeiten orientiert und unterstützt mit Beratung zu Förderungen.
In der initialen Projektphase, insbesondere bei der technischen Klärung, Anforderungsdefinition und Konzeptentwicklung, können wir in der Regel ein pauschales Angebot erstellen. Diese Schritte sind meist gut abgrenzbar und planbar.
Für die anschließenden Entwicklungsphasen, (z.B. bei der Konstruktion, Elektronikentwicklung oder Prototypenbau) ist vor der Projektphase der technischen Klärung oft keine pauschale Abrechnung möglich, da die Kosten von vielen Faktoren und Unbekannten abhängen.
Um maximale Transparenz zu gewährleisten, erhalten Sie regelmäßige Aufwands- und Kostenübersichten, sodass Sie jederzeit Budgetkontrolle behalten. Für die jeweiligen Projektphasen kann im Vorfeld eine Aufwandsschätzung abgegeben werden, um den voraussichtlichen Kostenrahmen transparent darzustellen.
In Österreich gibt es eine Vielzahl an Förderungen für Produktentwicklung, insbesondere für Unternehmen, Start-ups und KMU, die innovative Ideen umsetzen möchten. Die wichtigsten Förderstellen für unsere KundInnen sind:
- Austria Wirtschaftsservice (aws)
- Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
- Wirtschaftsagentur Wien
- Förderungen der Bundesländer (z.B. Land Niederösterreich)
- Horizon Europe
- WKO
- uvm.
Die Förderquoten liegen in der Regel zwischen 30 % und 70 % der förderfähigen Kosten. In Einzelfällen (z. B. bei Start-ups) sind auch höhere Quoten möglich.
Die Höhe der Fördersumme hängt vom Programm, dem Projektumfang und der Förderstelle ab. Die Förderbeträge bewegen sich typischerweise:
- bei kleinen Programmen zwischen 5.000 € und 12.500 €
- bei F&E-Projekten oft zwischen 50.000 € und mehreren 100.000 €
- bei größeren Entwicklungsprojekten (EU-Förderungen) können sie sogar in den siebenstelligen Bereich gehen
Gerne unterstützen wir Sie dabei, passende Förderprogramme für Ihr Entwicklungsprojekt zu identifizieren und die Anforderungen der Förderung in der Umsetzung zu berücksichtigen. Wir passen den Entwicklungsprozess gezielt an die Förderinhalte und die Projektstruktur unserer KundInnen an.
Die Entwicklungskosten hängen maßgeblich von der Komplexität des Produktes ab:
- Wie viele Custom-Teile sind notwendig? Gibt es fertige Zukaufteile?
- Welche Technologien und Herstellverfahren sind notwendig? Müssen besondere Verfahren verwendet werden?
- Sind hohe Anforderungen an Qualitätsanmutung, Genauigkeit und Funktionalität gegeben?
- Gibt es mehrere Varianten oder Ausstattungslinien?
Abgesehen davon sind oft Fehler in der Organisation des Entwicklungsprozesses für hohe Kosten verantwortlich. Ein falscher Ablauf, fehlende Verbesserungszyklen oder falsche bzw. fehlende Entscheidungen können zu unvorhergesehenen Änderungen führen, deren Beseitigung zu immer höher werdenden Kosten führt (Rule of Ten).
Die Rule of Ten besagt, dass die Kosten für die Korrektur oder den Ausgleich eines Fehlers (Fehlerkosten) mit jeder nachfolgenden Projektphase um den Faktor 10 steigen. Die Beseitigung eines Fehlers, der in der Konzeptionsphase auftritt, kostet in der darauffolgenden Phase der Konstruktion etwa zehnmal so viel wie in der Konzeptionsphase, im Prototypenbau hundertmal soviel und in der Fertigung tausendmal soviel.
Dies ist natürlich nur eine Daumenregel, illustriert aber, wie wichtig eine korrekte Planung des Entwicklungsprozesses und die Schaffung einer Wissensbasis für Entscheidungen ist.
Rechtliche Fragen zur Produktentwicklung
Die Rechte an den Ergebnissen der Entwicklung liegen beim Auftraggeber. Als Ingenieurbüro unterliegen wir standesrechtlichen Regelungen und sind verpflichtet, im Interesse unserer Kunden zu handeln.
Es liegt in der Verantwortung des Auftraggebers, die Entwicklungsergebnisse rechtlich zu schützen. Dazu gehören beispielsweise Patente, Geschmacksmuster oder Markenrechte.
Zudem muss der Auftraggeber sicherstellen, dass keine Rechte Dritter verletzt werden, also ein Freedom To Operate (FTO) besteht.
Vertraulichkeit ist für uns selbstverständlich und als Ingenieurbüro unterliegen wir den Standesregeln für Ingenieurbüros, welche eine Verschwiegenheitspflicht beinhalten (BGBL. 726/1990).
Darüber hinaus stellen wir auf Wunsch gerne unsere standardisierte Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) zur Verfügung, um den Schutz Ihrer Ideen zusätzlich sicherzustellen.
Ja, INDUSTRI unterstützt Sie umfassend bei Patenten und Schutzrechten. Wir bereiten technische Unterlagen für Patentanmeldungen, Geschmacksmuster oder andere Schutzrechte vor, beispielsweise durch detaillierte technische Zeichnungen, Beschreibungen und Funktionsdarstellungen.
Bei Bedarf arbeiten wir direkt mit Patentanwaltskanzleien zusammen, damit Ihre Anmeldung vollständig und rechtssicher erfolgt.
Unsere Unterstützung hilft Ihnen, Innovationen effektiv zu schützen und die Rechte an Ihren Entwicklungen von Anfang an klar zu regeln.